Grundprinzipien und Unterrichtsaufbau
Der Unterricht nach Chemie im Kontext verbindet drei inhaltliche Prinzipien mit einem vierphasigen Unterrichtsaufbau.
Grundprinzipien
- Kontextorientierung: Für die Schülerinnen und Schüler stellen Kontexte, d. h. persönlich oder gesellschaftlich
relevante Themen, den zentralen Anreiz und Bezugspunkt für die Erarbeitung chemischer Fachinhalte dar. Durch den Bezug
der einzelnen Kontexte zu ihrer Lebenswelt erfahren sie, dass es für sie und ihren Alltag eine Bedeutung hat, sich
mit Chemie zu beschäftigen. Kontexte sind zum Beispiel »Mit dem Wasserstoffauto in die Zukunft«, »Säuren in der
Speisekammer« oder »Energy Drinks«.
- Vernetzung zu Basiskonzepten: Gerade in einem kontextbezogenen Unterricht ist es wichtig, den Lernenden ein
Ordnungsschema für den systematischen und kumulativen Aufbau von Wissen und Verständnis zu bieten. Ausgehend von
den mittels der Kontexte erarbeiteten Fachinhalten werden daher zentrale Basiskonzepte, die chemischem Wissen
zugrunde liegen (bspw. das Donator-Akzeptor-Konzept oder das Stoff-Teilchen-Konzept), entwickelt. Sie bilden die
fachliche Basis, von der aus wiederum weitere Kontexte erschlossen werden können.
- Methodenvielfalt: Der Unterricht nach Chemie im Kontext ist charakterisiert durch eine möglichst große
Methodenvielfalt. Selbstgesteuertes Lernen erhält in verschiedenen Phasen eine stärkere Bedeutung. So verändern
sich auch die traditionellen Lehrer-Schüler-Rollen.
Unterrichtsaufbau
Die Unterrichtseinheiten nach Chemie im Kontext realisieren vier aufeinander aufbauende Phasen in der Unterrichtsgestaltung.
Nach der Begegnungsphase, in der sich die Schülerinnen und Schüler mit dem neuen Kontext vertraut machen, findet eine Neugier-
und Planungsphase statt, in der sie sich in unterschiedlicher Weise an der weiteren Planung und Strukturierung aktiv beteiligen.
Die Erarbeitungsphase ist gekennzeichnet durch eine möglichst große Eigenaktivität der Lernenden, die die Lehrkraft unterstützt
und moderiert. Hier kommen wiederum unterschiedliche Methoden zum Einsatz. In der letzten Phase der Vernetzung werden die
chemischen Fachinhalte aus dem ursprünglichen Kontext herausgelöst, zu Basiskonzepten vernetzt und in neuen Kontexten angewendet.